(Mönch Wilhelm vom Oberamt Calw, 1926 )
….In früheren Zeiten zog immer wieder das Mutesheer durch den Schwarzwald.
Dieses Heer bestand aus allen Dämonen, bösen Geistern und Hexen der Gegend, die sich einmal im Jahr trafen und brausend durch die Luft fuhren.
Dem Heer eilte ein Mann voraus, der die Leute warnte:
„Aus dem Weg, dass niemand was gescheh!“
Daraufhin sprangen die Leute ängstlich auseinander. Nur wer sich gleich auf den Boden legte und sein Gesicht nicht hob, bis alles vorüber war, war sicher vor dem kriegerischen Heer.
Auch ein Mann aus der Nähe von Calw machte es so, als er von weitem das Heer herannahen hörte. Er warf sich auf den Boden und ließ die Meute über sich hinwegziehen.Katzengeschrei und Hundegebell hörte er, und eine schrille Musik drang von dem Heer herüber. Als es vorbei war, schlich er ihm nach. Alle zogen sich in eine Scheuer,und der Mann konnte durch ein herausgebrochenes Brett ins Innere der Scheune blicken.
Er sah, wie sich der Schmotter, Dämonen und Geister aufstellten und jeder ein Bericht erstatten musste, was er böses getan hatte. Dann bekamen sie neue Aufträge. Als sie fertig waren, tanzten sie und aßen und tranken.
Eine alte Hexe, die zu spät kam wurde ausgeschlossen und musste als Strafe die ganze Zeit die Kerzen halten. Erst als die ersten Sonnenstrahlen durch das Dach der Scheune drangen, zog die Versammlung wieder mit großem Getöse hinaus und verschwand aus den Augen des Mannes.
Dieser lief gleich in die Stadt und berichtete was er gesehen hatte. Die Bürger der Stadt eilten hinauf und brannten die Scheune nieder.