Brauchtum

Als „Alemannische Fasnet“ (Weltkulturerbe seit 2019) wird die Fasnacht im südwestdeutschen Raum bezeichnet.
Es sind frühzeitliche und mittelalterliche Traditionen, auf die man sich anfangs des 20. Jahrhunderts besann, um sich als eigenständige Form vom rheinischen Karneval zu unterscheiden.

Charakteristisch ist dabei die Maskierung der Teilnehmer mit Schemen oder Larven aus Holz. Die Hästräger (Kostümträger) behalten ihre Verkleidung immer bei. In manchen Gegenden wird sie sogar über Generationen vererbt! Der Spaß sich zu verkleiden, ist so alt wie die Menschheit.

Schon in steinzeitlichen Höhlenmalereien aus den Jahren 15 000 bis 10 000 vor Christus wurde das überliefert. Der Grund für diese Verkleidung war wohl der Glaube Dämonen und böse Geister von sich fern zu halten, oder zu vertreiben, indem man sich maskierte und dadurch unkenntlich machte. In unserer heutigen, von Hektik bestimmten Zeit ist es natürlich auch wichtig, der Zivilisation mit Häs und Maske entfliehen zu können.

Einmal ein Anderer sein, mit neuem Gesicht, Fröhlichkeit und Gelöstheit!Gerade unsere hochtechnisierte moderne Gesellschaft, geprägt von Egoismus, Ellenbogen, Rücksichtslosigkeit und Karrieremachen um jeden Preis, braucht jenen Ausgleich, den die Fasnacht bietet.

Das wird auch von einem beachtlichen Teil der Bevölkerung angenommen, wie man erfreulicher Weise immer wieder bei Umzügen und Narrentreffen sehen kann. Selbst Zuschauer, gemessen in fünfstelligen Zahlen, sind da absolut keine Seltenheit.

Alemannisches Sprichwort

„Die Narren sen au Leud on manchmol g’scheiter wie de andre“